Fünf Gedanken, die den (Büro-)Alltag deutliche entspannen

Feb 1, 2018

1.    Jeder Mensch handelt nach seiner besten Option.

„Du willst mir doch nicht wirklich sagen, dass das seine beste Option war!“

„Doch das will ich. Auch wenn das Verhalten deines Mitarbeiters nicht in dein Weltbild passt. Für ihn ist es die einzige mögliche Reaktion auf deine spontane Planänderung.“

Mein Kollege ist aufgebracht. Wir stehen in der Kaffeeküche. Wir hatten vor wenigen Minuten unser Meeting beendet. Entgegen dem angegebenen Meeting-Raum haben wir die Besprechung kurzfristig in unser Büro verlegt. An diesem Tag waren wir in unserem Raum beim Kunden unter uns und wir erwarteten keine weiteren externen Teilnehmer.

Nach dem Beschluss im Büro zu bleiben, stand der Mitarbeiter auf, verließ das Büro, setzte sich alleine in den gebuchten Meeting-Raum und wählte sich per Telefon in die im Kalender angegebene Konferenz ein. Mein Kollege war aufgebracht, verstand die Welt nicht mehr und fühlte sich persönlich angegriffen.

Werte, Stärken und Schwächen prägen unser Verhalten. Der „abtrünnige“ Mitarbeiter ist ein sehr gewissenhafter und korrekter Mensch. Für ihn ist es sehr wichtig, dass Absprachen eingehalten werden. Er ist technisch sehr versiert, ein umgänglicher und intelligenter Mensch. Kommunikation gehörte nicht zu seinen Stärken.

2.    Erst meine Wertung gibt der Situation Bedeutung.

Ich konnte die Reaktion meines Kollegen gut verstehen. Ging es mir doch vor wenigen Jahren noch genauso.

Am Montagmorgen nach einem dreitägigen Rollout gab es ein Meeting. Der erste Satz des Projektleiters auf Kundenseite war: „Jetzt erklären Sie mir mal, wie es zu den vier Stunden Verzug kommen konnte.“ Der Ton war alles andere als freundlich. Ich fühlte mich an die Wand gedrängt und eine unglaubliche Wut kam in mir auf.

„Was fällt diesem Menschen ein unsere Arbeit so herab zusetzten. Seit Monaten arbeiten wir alle am Anschlag und weit darüber. Ein Verzug von vier Stunden ist bei einer Migration über drei Tage eher eine Kleinigkeit. Außerdem war ein paralleles Projekt des Kunden am System, welches uns diesen Zusatzaufwand beschert hat. Was bildet sich dieser Mensch überhaupt ein.“

3.    Er tut es für sich, nicht gegen mich.

Und heute weiß ich, dass diese Aktion wahrscheinlich weitaus weniger persönlich gemeint war, als ich es damals wahrgenommen habe.

Auch er war ein externer Mitarbeiter, der sich bei den Fachbereichen keiner allzu großen Beliebtheit erfreute. Er wollte für den Kunden eine Klärung herbeiführen.Er wollte seiner Rolle als Projektleiter nachkommen und klären, warum die Tester am Sonntagnachmittag ihre wertvolle Zeit mit Warten verbringen mussten. Auch er stand unter Druck. Wahrscheinlich ist ihm durch seine fehlende Selbstsicherheit der Tonfall etwas entglitten.

4.    Nicht mein Zirkus. Nicht meine Affen.

Der ärgerliche Tonfall meines Vorgesetzten, der missmutige Blick meines Kollegen, das „ungebührliche“ Verhalten meines Mitarbeiters muss nicht direkt mit mir zusammenhängen. Vielleicht hat er schlecht geschlafen, hat Ärger mit seiner Frau oder eine andere Person hat ihn kürzlich verletzt, er hat Schmerzen oder ist mit sich selbst unzufrieden.

Wir tun gut daran die negativen Gefühle anderer Menschen dort zu lassen, wo sie hingehören.

Ärger und Wut ist Gift für uns und unsere Gesundheit. Und wie Bruce Lipton nachgewiesen hat, ist Stress für 95% aller Krankheiten verantwortlich. (Der Rest ist genetisch bedingt.)

Auf einen Menschen wütend zu sein, der uns verletzt hat oder nicht das tut, was wir von ihm erwarten, ist so, als würden wir ein Glas Gift trinken, in der Hoffnung, dass unser „Feind“ darunter leidet.

5.    Was mich trifft, betrifft mich auch.

Eine schlaue Frau sagte mal zu mir: „Was dich trifft, das betrifft dich auch.“ Wie recht sie doch hatte. Anstatt andere zu belehren und ihnen zu erklären, wie sie es besser machen könnten, hilft es mir, wenn ich mich frage, warum hat mich diese Situation verletzt bzw. wütend gemacht?

Wir können nur mit Dingen in Resonanz gehen, die wir an uns selbst kennen. Entweder ist es ein Verhalten, das wir an uns selbst nicht mögen, oder eines, welches wir uns nicht erlauben.

Manchmal bringt uns vielleicht die „Faulheit“ eines Kollegen in Rage, der bereits zum fünften Mal in die Kaffeeküche geht, während wir durch den Tag hetzen und uns keine Pause gönnen. Vielleicht weil wir den Glaubenssatz „Ohne Fleiß keinen Preis.“ fest in unserem Leben verankert haben…

Nutze die Ärgernisse deines Lebens als Lehrer

Anstatt dich und deine Gesundheit mit Wut und Ärger zu belasten, könntest du ab heute die Ärgernisse deines Lebens als eine Gelegenheit nutzen mehr Gelassenheit zu üben.

  • Halte beim nächsten Mal inne und atme dreimal tief durch.
  • Ruf dir den ein oder anderen der fünf Gedanken in Erinnerung
  • Konzentriere dich auf dich selbst und auf deinen Weg

Wenn wir es lernen anderen ihre “Unzulänglichkeiten” zu vergeben, können wir auch endlich uns selbst vergeben und damit sind wir frei der Mensch zu sein, der wir gerne sein wollen.

Hast du einen Gedanken, der dir Hilft deinen Alltag und deine Beziehungen zu anderen Menschen zu entspannen? Ich freue mich auf deine Erfahrungen.

Entdecke die Kraft.

Herzliche Grüße,